Das sagen unsere Freiwilligen zum Schreibservice:
Helfen, ohne zu urteilen – Editorial von Frédéric Joye-Cagnard (2017)
Im Jahr 2017 war ich Teil des Teams des Schreibdienstes von benevol Biel/Bienne. Ich habe die Begegnungen, die zweisprachig-herzliche Arbeitsatmosphäre und die Möglichkeit, meine persönlichen Werten auszuleben, sehr geschätzt. Ich habe gelernt, zu helfen, ohne zu urteilen, und mit Klient:innen zu arbeiten, die in schwierigen Situationen sind. Der Schreibdienst hat die Aufgabe, Menschen dabei zu unterstützen, Korrespondenz zu verfassen, ein Formular auszufüllen, eine offizielle Anfrage zu beantworten, einen Lebenslauf zu erstellen oder einen Brief für eine Bewerbung zu formulieren. Diese Art von Tätigkeit verschafft Zugang zu einer ganzen Reihe von persönlichen Daten, die mit Umsicht behandelt werden müssen. Und manchmal decken sich die Anfragen der Klient:innen nicht mit unserer Einschätzung der Situation. So kam es vor, dass ich einen Einspruch gegen eine Verwaltungsentscheidung verfassen musste, die ich für gerechtfertigt hielt. In diesen eher seltenen Fällen habe ich mich auf meine Funktion besonnen: das Schreiben. Ich habe meine eigene Meinung zurückgestellt, um so gut wie möglich auf das Bedürfnis der Klient:innen einzugehen, um sie in ihrer Souveränität zu bestärken. Diese Freiwilligenarbeit hat mir gezeigt, dass der Wunsch zu helfen und die Realität des Helfens nicht das Gleiche sind – es ist ein Spannungsfeld, das ausbalanciert werden muss. Indem ich lernte, die Rahmenbedingungen für den Austausch zwischen Freiwilligen und Klient:innen ernst zu nehmen, konnte ich wirklich «einen Dienst leisten»: Ich war das Werkzeug, das jemand in einer schwierigen Situation brauchte. Nicht mehr und nicht weniger.
Nach einer langen Laufbahn in der öffentlichen Verwaltung kam der Tag der Pensionierung. Ich landete beim Schreibdienst: eine wunderbare Gelegenheit, um wieder Kontakte zu knüpfen, die mich aus unserer kleinen, wohlgeordneten helvetischen Welt herausholen. Ich schätze es sehr, Briefe in aller Art verfassen zu können, um meinen Mitmenschen so effektiv wie möglich zu helfen.
Michel Burnand
Es gibt eine enorme Vielfalt bei dieser Aufgabe, jeder Einsatz ist anders. Darum ist dieser Schreibdienst derart interessant. Dazu kommt ein ausgezeichneter Teamgeist unter allen Freiwilligen. Regelmässig finden Schulungs- und Austauschabende statt. Dabei erwerben wir neues Wissen und können uns untereinander austauschen.
Isa Placi
In winzigen Büros an der Zentralstrasse nahm alles seinen Anfang. Durch die Mund-zu Mund-Propaganda wurde der Kreis der „Klienten“ grösser und die Anliegen vielfältiger. Neben den meist amtlichen Briefen gibt es ab und zu auch etwas Privates: ein Liebesbrief oder eine Einladung zu einem Fest. Verlässt ein Kunde das Büro mit einem Lächeln, ist das Belohnung genug. Der Schreibservice bleibt hoffentlich noch lange eine Stelle, wo Geben und Nehmen das Allerwichtigste ist.
Madeleine
Warum engagiere ich mich im Schreibservice? Mit gefallen der Kontakt zu unterschiedlichen Menschen und die Vielseitigkeit der Aufgaben, beispielsweise für eine Kundin oder einen Kunden einen Brief an den Vermieter zu verfassen, einen Lebenslauf samt Bewerbung zu erstellen oder beim Ausfüllen eines Formulars zu helfen. Für mich eine sehr sinnstiftende Tätigkeit!
Res S.
Möchten Sie auch freiwillig beim Schreibservice mitarbeiten? Kontaktieren Sie uns!